In der nächsten Ausgabe unseres TV-Magazins „Familienfragen“, das am 7. August um 18 Uhr bei Sachsen Fernsehen ausgestrahlt wird, dreht sich alles um das Familienleben im ländlichen Raum. In der Sendung befragt Moderator Jan Witza Franziska Woyke und Astrid Kuhn von der Familienbildungsstätte Bischofswerda über ihre Arbeit und die Besonderheiten des „ländlichen Raums“. Wir haben eine Drehpause zu einem kleinen Vorab-Interview mit den beiden genutzt.
Wie geht es der Familienbildungsstätte Bischofwerda am Ende der Corona-Pandemie?
FRANZISKA WOYKE: Der Familienbildungsstätte geht es in dem Sinne gut, dass es jetzt alles sehr schnell wieder losgeht und wir jetzt wieder voll in unserem Wirken sind. Am Anfang hatten wir Befürchtungen, ob uns alle Menschen gleich wieder finden werden. Und dann waren wir sehr überrascht: Als bekannt wurde, dass wir wieder in allen Bereichen arbeiten dürfen, haben die Telefone sofort geklingelt. Während der Pandemie ist der Beratungsbedarf ja sehr angestiegen, und wir haben unsere Angebote ausgebaut. Das werden wir auch erst einmal beibehalten.
ASTRID KUHN: Mir fällt vor allem auf: Wenn ich mit Eltern in Kontakt komme – seit ein paar Wochen wieder stärker -, wollen die viel loswerden und darüber reden, wie sie die Zeit verbracht haben, was sie schrecklich fanden, was sie aber auch positiv für ihre Familien festgestellt haben. Da wird viel Aufarbeitung nötig sein in den nächsten Wochen und Monaten, auch für uns.
WOYKE: Ja. Wir sind auch selbst als Team in so einen Prozess gekommen: Was nehmen wir aus der Zeit mit? Was wollen wir verändern? Welche veränderten Angebote wollen wir beibehalten, aber was wollen wir vielleicht an unserer Arbeitsweise und Angeboten verändern?
Wie haben Sie während des Lockdowns mit den Familien Kontakt gehalten?
WOYKE: Durch Telefonberatung und Einzelangebote, die wir ja durchführen durften, wenn es einen Negativ-Test gab. Es gab da also keinen totalen Abriss. Aber jetzt sind natürlich wieder alle offenen und großen Angebote möglich, was einfach schön ist. So kann auch wieder Austausch zwischen den Familien stattfinden.
Welche Kanäle setzten Sie ein, um Ihre Angebote bekannt zu machen?
KUHN: Wir haben alle unsere Angebote bei Fabisax – die Familiendatenbank eingepflegt. Wir wollen auch mit den Eltern ins Gespräch darüber kommen: Kennt ihr die Seite, habt ihr die schon einmal wahrgenommen? Vielleicht hilft die Werbekampagne, dass Fabisax noch etwas mehr ins Bewusstsein rückt.
WOYKE: Darüber hinaus arbeiten wir ganz viel mit Werbematerialien. Das heißt, wir stellen selbst Flyer her für unsere jeweiligen Angebote. Wir dürfen das Material bei Kinderärzten und anderswo auslegen. Aber wir nutzen auch die örtlichen Medien und setzen zum Beispiel Artikel in die Zeitungen. Und wir haben eine Homepage…
KUHN: Eine sehr gute Homepage!
WOYKE: Und sind bei Facebook aktiv.
KUHN: Nicht zu vergessen: Eine kleine Einrichtung wie unsere, die dezentral arbeitet, lebt auch ganz viel von Mund- zu-Mund-Propaganda. Mütter und Väter, die einmal in unseren Gruppen waren, kommen auch ganz oft mit dem nächsten Kind wieder. Sie erfahren davon auch über Freundinnen, die sich austauschen. Oder sie nehmen uns wahr, wenn wir in Kindereinrichtungen sind, und bekommen auf diese Weise mit, was wir an Veranstaltungen bieten.
Interview: Olaf Schmidt
Das Interview finden Sie auch als pdf: hier.